Impuls: The autonomous board (Helga Baert, Martin Schick, Sam Trotman) und Jacob Bilabel (Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien)
Arbeitsgruppen geleitet von: AG Work Culture (Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.) Kasia Wolinska, Enrico L'Abbate aka Rilaben und Barbara Greiner, Maximilian Haas und Sandra Umathum, Tischgesellschaft von Antje Pfundtner in Gesellschaft mit Lea Martini & Magdalena Meindl, Moderation: Nadine Vollmer
Das Arbeiten im Krisenmodus – in Hinblick auf die Bedrohung unserer ökologischen wie sozialen Sicherheit – ist für viele nicht erst seit der Pandemie Realität. Gleichzeitig hat die kollektive Erfahrung der vergangenen zwei Jahre die Schwächen in gesellschaftlichen, globalen wie lokalen Systemen offengelegt. Wie weiter machen? Eine grundlegende Transformation innerhalb unserer Arbeits- und Lebenswelt scheint unausweichlich. Wie können wir resiliente, nachhaltige und bewegliche Strukturen schaffen? Welche kritische Kraft schreiben wir dem Tanz in politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Prozessen zu und wie kann Tanz als krisenerprobte Kunstform reale Veränderungen anstoßen?
IMPULSE
Jacob Bilabel (Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien) Das vorherrschende Narrativ "Nachhaltigkeit bedeutet Verzicht und Verbot" lähmt und verlangsamt dringend notwendige Entwicklungen. Hier gilt es heute mehr denn je, neue Erzählungen und Erlebnisse zu entwickeln, die die gesamte Gesellschaft in diese Generationenaufgabe mit einbeziehen und eine ökologische Transformation auch im Kulturbereich als autonomous board (Helga Baert, Martin Schick, Sam Trotman) bewältigbar erfahrbar machen. ‘The autonomous board’ ist die Antwort auf den Aufruf des Europäischen Netzwerks RESHAPE, neue und gerechtere Führungsmodelle für den Kultursektor zu erforschen. Helga Baert, Martin Schick und Sam Trotman haben unter diesem Leitmotiv einen kollektiven Handlungsvorgang erarbeitet, dem ein radikaler Paradigmenwechsel zugrunde liegt. Neue Narrative, Formen der Zusammenarbeit und ein Prinzip der Teilhabe treten hier an die Stelle von gängigen Kriterien der Wettbewerbslogik und formen gemeinsam das Gegenmodell ‘Governance of the Possible’, welches den Weg dahin skizziert und in eine mögliche Umsetzung führt.
WORKSHOPS
AG Arbeitskultur (Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V.) moderiert von Kasia Wolinska, Enrico L'Abbate alias Rilaben Der Workshop lädt alle Teilnehmenden ein, mit der Verkörperung kritischer Praxis zu experimentieren. Wir möchten eine individuelle und kollektive Reflexion über Bedürfnisse, Erwartungen, Beziehungen, Gedanken und emotionale Reaktionen anregen, die sich aus unserem Arbeitsleben ergeben. Wenn das produzieren von Tanz - in seinen verschiedenen Formen und Rollen - sowohl das Übel als auch das Heilmittel ist, laden wir Sie ein, mit uns darüber nachzudenken, wie wir anders arbeiten können und was durch Arbeit - und durch den Tanz - erreicht werden kann. Lasst uns miteinander und für uns selbst sprechen. Alle Körper sind willkommen. Tanzkenntnisse sind nicht erforderlich. Eine Online-Version des Workshops findet zeitgleich statt und wird von Barbara Greiner moderiert.
Maximilian Haas und Sandra Umathum Dieser Workshop befasst sich mit den Herausforderungen für künstlerische Produktionsweisen angesichts des Klimawandels und der Notwendigkeit, Treibhausgasemissionen so schnell und drastisch wie möglich zu reduzieren. Nachhaltigkeit ist jedoch nicht nur eine quantitative Frage von mehr oder weniger, sondern erfordert einen qualitativen Wandel in der Art und Weise, wie wir leben und wirtschaften. Wie hängen Betriebsökologien mit ästhetischen Ansätzen und ethischer Verantwortung zusammen? Wie können wir die Art und Weise der Produktion und Präsentation verändern? Und welche Potenziale liegen in diesem Wandel? Der Workshop bietet Raum für Diskussionen, für den Austausch von Handlungsideen sowie für Beiträge zum Überdenken und zur Neuausrichtung der Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt und der Gesellschaft in Zeiten der Krise.
Tischgesellschaft von Antje Pfundtner in Gesellschaft mit Lea Martini& Magdalena Meindl Lassen wir einmal die Visitenkarten beiseite, um zu sehen, welche Beziehungen wir tatsächlich haben. Wir treffen uns als Kulturschaffende, alle im gleichen Kontext - Tanz - aber mit unterschiedlichen Absichten. Die Tischgesellschaft lädt Sie ein, unsere jeweiligen Interessen zu beackern und sie auf dem Spielbrett des Marktes neu zu positionieren: Wie können wir von unserem Dissens und unseren unterschiedlichen Standpunkten profitieren? Wie können wir anwesende und abwesende Interessengruppen in das Spiel einbeziehen?